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Pet Sematary – Kritik

Die durch It beflügelte Welle an neuen Stephen King-Verfilmungen hält weiterhin an. Sowohl im Kino als auch im Fernsehen sind die Adaptionen der Werke des US-amerikanischen Schriftstellers gefragter denn je – und ein Ende ist nicht in Sicht. Mit Pet Sematary findet nun der Friedhof der Kuscheltiere erneut seinen Weg auf die große Leinwand, nachdem die Geschichte über von den Toten auferstandene Menschen und Tiere bereits vor drei Dekaden das Publikum in Form bewegter Bilder verstörte. Mit einem unheilvollen Bild beginnt der Ausflug an jenen gruseligen Ort im Wald. Schnell stellt sich jedoch Ernüchterung ein.

Pet Sematary anno 2019 erweist sich als uninspirierter Horrorfilm, der das Grauen zwar angenehm langsam entfaltet, jedoch keinerlei Interesse hat, die vorgestellten Themen über die pure Nennung hinaus zu erforschen. Dabei bietet die Familie Creed genügend Anknüpfungspunkte, um die sich schleichend nähernde Bedrohung in eine tragische Erzählung einzubetten, die nicht bloß behauptet, sondern auch berührt. Das Regie-Duo Kevin Kölsch und Dennis Widmyer reiht die einzelnen Geschehnisse allerdings dermaßen einfallslos aneinander, dass die Enthüllung vermeintlicher Überraschungen zur Geduldsprobe wird.

Obwohl es durchaus erfrischend sein kann, wenn sich ein Horrorfilm unmittelbar auf sein Ziel zubewegt, ohne sich in nebensächlichen Abenteuern oder ablenkenden Spielereien zu verirren, erweist sich Pet Sematary in dieser Hinsicht als unbefriedigendes Unterfangen, da die unheimlichsten Elemente im Verborgenen bleiben. Abseits des offensichtlichen Schocks unternimmt der Film selten den Versuch, sich den erschreckenden Dingen anzunähern, die tatsächlich auf dem Kuscheltierfriedhof begraben liegen. So universell die Motive in Stephen Kings Vorlage sind, so gleichgültig erzählt Jeff Buhlers Drehbuch von der verdrängten Schuld, dem Trauma und der Trauer.

Jeder Schicksalsschlag der Creed-Familie gleicht einer Pflichtübung, die abgehandelt werden muss, um die nächste Station auf dem Weg der Verdammung zu erreichen. Wenngleich einzelnen Bildfolgen den Anschein erwecken, besonders besonnen dem Unheil entgegenzublicken, entdeckt die Kamera in kaum einem Moment die zweite Ebene hinter all den müden Andeutungen, die den Verstand der Figuren und des Publikums auf den Kopf stellen sollen. Vor allem Indie-Queen Amy Seimetz wäre ein besserer Horrorfilm zu wünschen gewesen, der sie nach Nebenrollen in Alien: Covenant und Stranger Things endlich einem größeren Publikum vorstellt.

Pet Sematary © Paramount Pictures