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Notting Hill (Roger Michell, 1999)

Ich habe keine Ahnung, wie ich über diesen Film schreiben soll, aber seit ich ihn vor ein paar Tagen auf 35mm gesehen habe, musste ich jede Sekunde an ihn denken. So viel Schönheit und Verspieltheit auf so vielen Ebenen, von Julia Roberts, die versucht, die Tränen in ihren Augen durch ein breites Lächeln zu verstecken, bis zum absolut brillanten Horse and Hound-Witz, der von Richard Curtis wie das größte Set-Piece eines Action-Blockbusters aufgezogen wird und bis ins Finale nachhallt.

In den einfachsten Bildern die größte Poesie, in den Spaziergängen durch Notting Hill alle Sehnsucht. Jeder Zaun, über den mit einem verlegenen Whoopsidaisies geklettert werden muss, ehe die Kamera schwerelos in den Himmel aufsteigt. Ein enger, unscheinbarer Flur, der zur Drehscheibe eines ganzen Universums wird – unerwartete Küsse, unerwartete Begegnungen und ein Paparazzi-Überfall inklusive Rhys Ifans, spärlich bekleidet in einer locker sitzenden Unterhose.

Dazwischen so viel Liebe und Begeisterung beim Beobachten von verzogenen Gesichtern und diesen kleinen Gesten, die jeden Moment mit einer zusätzlichen Pointe aufladen. Hugh Grants chaotische Haare, seine Hemden, die mal in der Hose stecken, mal nicht. Das „Tempting but… no, thank you“ und alles, was mit einer der liebevoll gestalteten Nebenfiguren passiert. Jede Emotion im freien Fall, auf maximalen Einschlag ausgerichtet und dann so elegant aufgefangen, als wäre es das Leichteste der Welt.

Eine RomCom, die so offensichtlich einer Fantasie folgt und sich trotzdem unfassbar echt anfühlt, weil sich keiner der Beteiligten vom Blitzlichtgewitter der Prämisse einschüchtern lässt – in jedem verliebten Freudensprung, in jedem gebrochenen Herzen und allem in between. Und irgendwo auch ein Wegbereiter des Paddington Cinematic Universe, der hingebungsvoll zu den Kinowundern blickt, die Nora Ephron mit Meg Ryan und Tom Hanks geschaffen hat, und in seiner bedingungslosen Verträumtheit selbst eines wird.

Beitragsbild: Notting Hill © Universal Pictures