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The Bikeriders – Kritik

Die gloriose Symphonie der Motorengeräusche von Furiosa ist noch nicht verstummt, da kündigt sich am Horizont ein weiterer Film an, der mit brummenden Maschinen die Leinwand zum Beben bringt. Die Motorräder in The Bikeriders wüten jedoch nicht mit der voluminösen Kraft und Rastlosigkeit, die selbst Weltuntergang und Wüstensand trotzt.

Stattdessen legt sich ein verzweifeltes Zittern über die Straßen. Es wirkt, als würden sie niemals enden, besonders, wenn wir das erste Mal durch die Nacht fahren, den Wind im Gesicht spüren und Lichter an uns vorbeirauschen. Langsam heben sich die Reifen vom Asphalt – auf dem Sprung in eine magische Welt, die niemand erklären kann, aber zur Heimat aller Sehnsüchte wird.

Schlussendlich sind die Straßen aber gesäumt von Gewalt und Tod, und viel schlimmer noch: dieser zermürbenden Aussichtslosigkeit. Entgegen der geballten Motorenkraft geht es nicht vorwärts. Immer wieder kehren die Bikerider zurück an die gleichen klebrigen, qualmigen Orte und biegen in trostlose Hinterhöfe ein. Endstation.

Der Himmel verdunkelt sich und in grauen, mächtigen Wolken hallt das Echo der unermüdlich knurrenden Maschinen wider, bedrohlich, beunruhigend, kein Ende in Sicht. Doch dann verschwinden sie plötzlich, entgleiten dem Frame und verstummen. Was bleibt, ist das sanfte, teilnahmslose Rauschen der Getreidefelder im Hintergrund.

Ein unfassbarer Moment von Ruhe, von Friedlichkeit, der nur für den Bruchteil einer Sekunde im Kino existiert, obwohl sich der Film eigentlich schon weiterbewegt hat. Jeff Nichols gelingt es aber irgendwie, ganz kurz stehenzubleiben, einen Blick zurückzuwerfen und sich im Wiegen der Ähren zu verlieren.

Beitragsbild: The Bikeriders © Universal Pictures