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The Crow – Kritik

Zwischen Enya und Joy Division stürzt The Crow seine Figuren in die Dunkelheit, reißt sie aus der Welt heraus und versenkt sie in einem pechschwarzen Ozean, der jegliche Berührung unmöglich macht. Eric und Shelly werden auf brutalste Weise entzweigerissen, obwohl sie eben noch in magnetischen Close-ups zusammenklebten.

Hoffnungslosigkeit und Gewalt brodeln von Anfang an in der Geschichte. Dennoch lädt Rupert Sanders seinen Film zuerst mit zärtlichen, neugierigen und sinnlichen Blicken auf, was die Einsamkeit und Kälte im Anschluss deutlich zermürbender macht.

Gelähmt vor Schock und Trauer waten wir durch den Dunst des Jenseits, vorbei an den überwachsenen Gleisen eines verlassenen Bahnhofs, der von mächtigen Strukturen überragt wird. Ein Käfig unter der Erde. Eine Leiter aus der Finsternis. Silhouetten von Geländern, Gittern und Gerüsten rahmen dieses Moor der Verzweiflung und Liebe wie Traversen die Bühne des barocken Opernhauses, in dem sich das Finale mit blutrünstigster Kompromisslosigkeit abspielt.

Die Architektur des Schmerzes, erzählt in überhöhten Bildern, die dank des langen Blicks in die Augen von FKA Twigs und Bill Skarsgård niemals nur zur Pose verkommen, sondern tief in ihrem Inneren von der Empathie für die Figuren und ihrem Verlust getragen werden.

Beitragsbild: The Crow © Leonine