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Fisherman’s Friends – Kritik

In dem beschaulichen Port Isaac an der Küste Cornwalls haben sich zehn Männer zu einem Chor zusammengeschlossen und singen Shantys. Als die Fisherman’s Friends erwecken sie mit ihrem Gesang vergessene Geschichten zum Leben – doch außerhalb ihres Fischerdorfes kennt sie kein Mensch. Und das ist auch nicht schlimm. Als der ehrgeizige Musikmanager Danny (Daniel Mays) im Zuge eines Junggesellen-Wochenende von seinem Chef dazu verdonnert wird, die Gruppe unter Vertrag zu nehmen, soll sich dieser Umstand ändern. Zwar leisten die Männer zuerst Widerstand, Danny aber gibt nicht nach. Schließlich geht es hier um seine Karriere.

Was er nicht weiß: Seine Kollegen wollen ihm nur einen Streich spielen. Niemand bei seinem Label ist ernsthaft an einem Plattenvertrag mit einem Shanty-Chor interessiert – das wäre ja nur ein Minusgeschäft. Die wahre Geschichte, auf der Fisherman’s Friends basiert, beweist jedoch das Gegenteil: Im Jahr 2010 ging die gleichnamige Gruppe tatsächlich durch die Decke und landete mit ihrem Debütalbum in den britischen Charts. Regisseur Chris Foggin erzählt diesen unerwarteten Erfolg nun als gemütliche Komödie, die dramatische wie romantische Einschläge besitzt, schlussendlich aber keine eigene Stimme – ganz im Gegensatz zu den Fisheman’s Friends.

Die Gruppe drückt mit ihrem ungehobeltem Gesang ein Gefühl von Heimat aus, das Danny und seinen Freunden aus dem schnellen London, längst vergessen haben. Hier geht es nicht um Zahlen und erst recht nicht um Perfektion. Stattdessen entsteht die Schönheit im Moment, genau dann, wenn sich zehn Freunde zwanglos nach der Arbeit treffen und gemeinsam singen. Fisherman’s Friends interessiert sich dafür, was die Menschen zusammenhält. So entdeckt auch Danny dieses Lebensgefühl nach und nach wieder, während die Produktion des Albums immer mehr zum Passionsprojekt avanciert. Selbst der Hohn und Spott, den er in der Branche dafür erntet, hält ihn nicht auf.

Fisherman’s Friends löst in diesem Zuge zynische Vorurteile auf und appelliert an den herzerwärmenden Kern der Geschichte, der Danny trotz einiger Stolpersteine die Welt mit bewussteren Augen sehen lässt. Leider weiß der Film dem Spiel mit den Stadt-Land-Kontrasten keine eigenen Gedanken hinzuzufügen. Vorhersehbar entwickelt sich die Geschichte – und das nicht, weil sie auf wahren Begebenheiten basiert. Stattdessen sind es dramaturgische Konventionen, die Fisherman’s Friends in eine lähmende Angelegenheit verwandeln, die zwar auf den ersten Blick ganz nett ist, am Ende aber wenig Profundes zu sagen hat.

Fisherman’s Friends © Splendid